8 Schwerpunkt BG BAU aktuell 3 2019 gehen davon aus dass sich 30 bis 40 Prozent dieser krankheitsbedingten Ausfallzeiten durch Prävention vermeiden ließen heißt es bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin BAuA Besonders kleinere Betriebe nehmen großen Schaden wenn eine Kollegin oder ein Kollege ausfällt Aufträge können nicht bearbeitet werden die übrigen Beschäftigten müssen die Arbeit auffangen und sind überlastet Gerade in Zeiten des Fachkräfte und Nach wuchsmangels ist es wichtig bewährte und gut eingearbeitete Kolleginnen oder Kol legen im Betrieb zu halten Denn qualifi zierter Ersatz ist schwer zu finden und dieses Problem wird sich in der Zukunft verschärfen Der Mangel von Fachpersonal kann zu einem Existenzproblem werden Schon heute könnten viele Unternehmen der Baubranche viel mehr Aufträge anneh men wenn sie das geeignete Personal hät ten Daher gilt es die eigenen Beschäf tigten umfassend zu schützen Zudem ist guter und gelebter Arbeitsschutz im Be trieb ein entscheidender Wettbewerbsfak tor Schwere Unfälle oder hohe Kranken stände sprechen sich herum und schaden dem Image Beiträge können steigen Unfälle in einem Betrieb wirken sich außer dem auch auf den Beitrag zur gesetzlichen Unfallversicherung aus Unternehmen die aufgrund von Arbeitsunfällen über durchschnittlich hohe Aufwendungen verursachen zahlen bei der BG BAU einen Beitragszuschlag Dieser kann bis zu 30 Prozent des individuellen Beitrags aus machen Unter Umständen wenn einem Arbeitsunfall zum Beispiel eine unerlaub te Handlung zugrunde liegt kann die Be rufsgenossenschaft für ihre Aufwendun gen sogar Regress verlangen Erhöht sich insgesamt die Unfallhäufig keit in einem Gewerbezweig und steigen dementsprechend die Entschädigungsleis tungen bei gleichbleibenden gemeldeten Arbeitsentgelten so kann für alle Betriebe dieser Gruppe zudem die Gefahrklasse und somit auch der Beitrag steigen Dass dies keine blanke Theorie ist zeigt das Beispiel der Zimmerer Sie mussten mit dem Gefahr tarif von 2018 aus dem Gewerbezweig Bau werksbau ausgegliedert und in eine eigene Tarifstelle überführt werden weil die Un fallbelastung so hoch war Die volkswirtschaftliche Ebene Auch aus volkswirtschaftlicher Sicht ist es sinnvoll in Arbeitsschutz zu investie ren So betragen die europäischen Kos ten für arbeitsbedingte Unfälle und Er krankungen 476 Milliarden Euro jährlich oder 3 3 Prozent des europäischen Brutto inlandsprodukts Die jährlichen Kosten von arbeitsbedingten Krebserkrankungen in Höhe von ca 120 Milliarden Euro zei gen dass in europäischen Betrieben noch sehr viel Potenzial für das Vermeiden von Kosten und menschlichem Leid vorhanden ist Oder anders gesagt Deutlich weniger Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten be deuten mehr Geld in den Taschen der Un ternehmen aber volkswirtschaftlich auch für Kitas Schulen Straßen Forschung und Lehre Umweltschutz etc Lohnen sich also die Anstrengungen und Investitionen in den Arbeitsschutz aus be triebs und volkswirtschaftlicher Sicht Die Antwort ist ein klares Ja RETURN ON PREVENTION Als Return on Investment bezeichnet man den Ertrag der die Wirtschaftlichkeit einer Investition angibt Der Wert zeigt an ob es sich wirtschaftlich lohnt für eine Sache Geld auszugeben oder nicht Bei Maßnahmen der Prävention spricht man auch von Return on Prevention Liegt dieser Wert höher als 1 verdient das Unternehmen zum Beispiel durch ausgewählte Präventionsmaßnahmen Verschiedene Untersuchungen haben diesen Zusammenhang analysiert Betrieblichen Auf wendungen für den Arbeitsschutz zwischen 0 3 Prozent und 2 4 Prozent der Lohnsumme steht in Deutschland ein Return on Preven tion zwischen 1 5 und 5 gegenüber je nach Quelle z B Deutsche Gesetzliche Unfallver sicherung oder International Safety and Health Construction Coordinators Organization Die europaweite benOSH Studie zeigt dass jeder in Prävention investierte Euro zwei Euro einspart Auch wenn die Zahlen bei den einzelnen Unter suchungen variieren eines haben sie gemein sam Es gibt immer einen deutlichen Gewinn im Verhältnis zum eingesetzten Kapital

Vorschau BG BAU aktuell 03/2019 Seite 8
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