BG BAU aktuell 2 2017 Arbeitssicherheit 15 Strahlung ist langwellig und wird auch als Wärmestrahlung bezeichnet Dazwischen liegt der sichtbare Bereich das sogenannte Sonnenlicht Die UV Strahlung setzt sich zusammen aus der UVA UVB und UVC Strahlung Für den Menschen relevant ist die UVA und UVB Strahlung Die UVC Strahlung kann vernachlässigt werden da diese Strahlenanteile bereits durch die Erdatmosphäre absorbiert werden Risiko für Haut und Augen Die UVA Strahlung ist langwellig gelangt fast vollständig auf die Erdoberfläche und dringt tief in das Unterhautgewebe ein Sie schädigt das Bindegewebe schwächt das Immunsystem und erhöht das Risiko für Hautkrebs Die UVB Strahlung wird bis zu 90 Prozent durch das Ozon absorbiert Die restliche energiereiche UVB Strahlung ge langt bis zur Erdoberfläche Sie kann bis etwa einen halben Millimeter in die Ober haut eindringen und die Zellen schädigen Diese Zellschäden verursachen ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Hautkrebs Der schwarze Hautkrebs ein malignes Melanom ist die bösartigste Form von Hautkrebs da er relativ früh Metastasen in Lymphknoten und anderen Organen bildet Das Basalzellkarzinom bildet meist keine Metastasen wächst aber aggressiv in benachbartes Gewebe und zerstört dort Knochen und Knor pelgewebe Das Plattenepithelkarzinom PEK ist ein meist lokaler Tumor und entwi ckelt sich zu über 90 Prozent auf dem Boden von lichtgeschädigter Haut Die Vorstufe des PEK sind die aktinischen Keratosen die sich auf der Oberfläche der Haut befinden und deshalb früh erkannt werden können Seit Januar 2015 sind das Plattenepithel karzinom und die multiplen aktinischen Keratosen durch solare UV Exposition in der Berufskrankheitenliste aufgeführt Zu viel UV Strahlung schädigt nicht nur die Haut sondern auch die Augen Eine kurz fristig zu hohe UV Exposition führt zu Entzündungen der Binde und Netzhaut Bei einer langen oft jahrzehntelangen Einwirkzeit kann sogar eine Linsentrübung ein grauer Star entstehen Dies ist ein fortschreitender unumkehrbarer Prozess der bis zur Erblindung führen kann Berufsgruppen die überwiegend im Freien arbeiten wie beispielsweise Beschäftigte im Dachdeckerhandwerk oder im Straßenbau sind einer sehr hohen Dosis an UV Strahlung ausgesetzt Um notwendige Schutzmaßnahmen festlegen zu können ist es erforderlich die aktuellen und die für die nächsten Tage prognostizierten Werte für den UV Index zu kennen Der UV Index ist abhängig vom Sonnenstand der Bewölkung der Ozonschichtdecke und der Höhe Er wird in Wet tervorhersagen angegeben und kann mit verschiedenen Apps oder Farbkarten aktuell abgerufen werden Schutz vor UV Strahlung Es gibt viele technische Lösungen für die Beschattung von Arbeitsplätzen beispiels weise durch Überdachungen Sonnensegel Sonnenschutzzelte oder spezielle Sonnen schirme Ist dies arbeitstechnisch nicht möglich sind Außenarbeiten in den sonnenin tensivsten Zeiten im Hochsommer also zwischen 11 und 15 Uhr zu vermeiden Wenn möglich sollten Pausen im Innenbereich oder im Schatten gemacht werden Wichtig ist es die Beschäftigten über die Gefahren durch die UV Strahlung und die vorgege benen Schutzmaßnahmen zu informieren Zusätzlich zu den technischen Lösungen sind meist auch personenbezogene Maßnahmen notwendig wie körperbedeckende Kleidung also langärmelige Hemden und lange Hosen der Beschäftigten In unseren Breitengraden muss keine spezielle Schutzkleidung mit ausgewiesenem UV Schutzfaktor getragen werden übliche Gewebe wie Baumwollmaterialien reichen meist aus In der Sonne muss auch der Kopf geschützt werden Dazu sind Helm oder Kopfbedeckungen mit ausreichendem Schutz für Nacken und Ohren zu tragen Die Augen sind mit einer Sonnenschutzbrille mit einer seitlichen Abschirmung entsprechend DIN EN 166 und DIN EN 172 zu schützen UV Schutzcremes mit einem hohen Lichtschutzfaktor größer als 30 sind eine ergänzende Maßnahme für die Körperregionen die nicht mit Textilien geschützt werden können wie beispielsweise die Handrücken Zu den technischen Lösungen für die Beschat tung von Arbeitsplätzen gehören Überdachungen Sonnensegel und Son nenschutzzelte

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