BG BAU aktuell 1 2017 Im Fokus 31 von einem Fachmann durchaus lernen wie man sich eine dicke Haut zulegt Und wenn wir das mal auf die Bauwirt schaft übertragen Es ist klar dass die Dickhäuter Typen auf der Baustelle beim Thema Arbeitssicher heit mehr Probleme machen Das sind nämlich die Menschen die sagen Och das klappt schon oder Das ist doch bis her immer gutgegangen Diese Menschen haben nicht die Fähigkeit sich Sorgen zu machen Übrigens sind Chefs sehr oft Dick häuter Sie kommen in Führungspositio nen weil sie einfach überdurchschnittlich stressresistent sind Und wenn ein Dick häuter zum Beispiel Chef in einem Bauun ternehmen ist hat es der Präventionsex perte der BG BAU möglicherweise schwer Denn diesem Chef ist gar nicht klar dass er sich Sorgen um die Sicherheit seiner Mitarbeiter machen muss Also Dünnhäu ter müssen lernen sich eine dickere Haut zuzulegen damit sie gut überleben und nicht im Burn out enden Und Dickhäuter müssen lernen sich Sorgen zu machen auch wenn es etwas paradox klingt Reicht es den Mitarbeitern etwas zum Thema Arbeitssicherheit zu sagen Welche Tipps kann man Führungskräf ten dazu geben Das allein reicht sicher nicht aus Aber der Chef und die Führungskräfte spie len beim Thema Arbeitssicherheit eine Schlüsselrolle Es ist ganz wichtig dass Arbeitssicherheit von oben her gelebt und vorgemacht wird Wenn der Chef selbst kei nen Helm trägt oder Gehörschutz dann macht das auch keiner seiner Mitarbeiter Wir nennen das Lernen am Modell Füh rungskräfte sollten immer ein glaubhaftes Vorbild sein Welche Rolle spielt das Arbeitsklima im Betrieb und was macht eine gute Füh rungskraft beim Thema Arbeitssicher heit aus Eine gute Führungskraft sollte klarma chen dass für Sicherheitsmaßnahmen immer die notwendige Zeit da ist Druck und Hetze sind auf diesem Gebiet gefähr lich Ich habe in vielen Betrieben erlebt dass es die Mitarbeiter sehr schätzen wenn sich der Chef für das Thema Ar beitssicherheit einsetzt Sie fühlen sich dann wertgeschätzt und gut aufgehoben Es trägt sehr zu einem guten Arbeitsklima bei wenn es nicht bloß Lippenbekenntnis se sind sondern von menschlicher Fürsor ge getragen ist Wir müssen im Leben immer wieder wichtige Entscheidungen treffen Manch mal tun wir uns damit sehr schwer Wo ran liegt das Dafür gibt es verschiedene Gründe Eine Entscheidung ist immer dann schwer wenn Verstand und Unbewusstes zu un terschiedlichen Bewertungen kommen Zum Beispiel bei einem Arbeitsplatzwech sel weil ich mich vielleicht über meinen Chef oder die Kollegen ärgere Der Ver stand sagt mir aber du musst deine Hy pothek abbezahlen deine Kinder gehen hier in die Schule deine Frau arbeitet in der Nähe usw Daher braucht man neben dem Verstand auch begleitende Körper signale um richtige Entscheidungen zu treffen Mein Bauchgefühl aus dem Un bewussten sagt mir was für mich gut und angenehm sein wird Daher brauche ich dieses Kriterium um gut abwägen zu kön nen Im Idealfall stimmt die Bewertung beider Systeme überein Nehmen wir an ein Unternehmer will in Zukunft nur noch sicherheitskonform arbeiten Doch dann kommt die raue Re alität dazwischen und er rutscht wieder in die alten Verhaltensmuster zurück Warum ist das so und was könnte hel fen damit die Verhaltensänderung doch noch gelingt Der Alltag verschluckt ganz schnell gute Verstandesabsichten durch Routinen Wenn ich zum Beispiel in meiner Firma Veränderungen mit neuen Routinen auf bauen will muss ich dem Thema Zeit und Aufmerksamkeit widmen Und wenn ich merke dass bestimmte Dinge nicht umge setzt werden muss ich schauen an wel chem Punkt der Wegstrecke sich die gute Absicht verliert Ich muss feststellen wa rum verliert sie sich und welche kleinen Erinnerungshilfen kann ich einbauen um die gute Absicht beizubehalten Ähnlich wie bei Hänsel und Gretel muss ich kleine Brotkrümel streuen damit man wieder aus dem Wald findet Ich muss quasi eine Er innerungshilfen Matrix installieren damit das unbewusste System immer wieder dar an erinnert und die Routine unterbrochen wird aber bitte möglichst immer humor voll und ohne erhobenen Zeigefinger DR MAJA STORCH 1958 geboren in Oberkirch studierte Storch Psychologie Philosophie und Pädagogik Als Gründerin und Leiterin des Instituts für Selbst management und Motivation Zürich eines Spin offs der Universität Zürich entwickelte sie zusammen mit Dr Frank Krause das Zürcher Ressourcen Modell ZRM ein wissenschaft lich fundiertes psychoedukatives Selbstma nagement Training Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Motivation Persönlichkeitsentwicklung Selbstmanagement Ressourcenaktivierung Training und Coaching Sie ist Autorin zahlrei cher Sachbücher und populärwissenschaft licher Publikationen und Herausgeberin der ZRM Bibliothek im Verlag Hans Huber Mit ihrem Buch Machen Sie doch was Sie wollen Wie ein Strudelwurm den Weg zu Zufriedenheit und Freiheit zeigt verdeutlicht Storch wie man ein Leben lebt das zu einem passt Sie stellt dabei die Frage Wissen Sie eigentlich was Sie wollen Falls nicht sind Sie damit nicht allein Viele Menschen haben Schwierigkeiten das herauszufinden Oft werden Entscheidungen oder sogar ganze Le bensstile von dem bestimmt was die Eltern die Freunde die Medien oder der Zeitgeist einem zuflüstern Manchmal sind diese fremden Entwürfe nicht so schlecht einige haben sogar einen wahren Kern Oft sind sie aber so falsch dass sie keinesfalls für uns infrage kommen Nur wenn Sie wissen was Sie wollen und das auch tun sind Sie zufrie den und frei In diesem Buch zeigt ein kleiner Wurm wie Sie Ihr Leben so leben können dass es zu Ihnen passt 2016 136 Seiten Paperback 17 95 Euro Verlag Hans Huber ISBN 978 3 456 85659 9

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